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  • Makoto Ozone brachte sich selbst das Orgelspiel bei und trat mit sechs Jahren regelmäßig in einer Fernsehshow auf. Mit zwölf wandte er sich dem Jazz zu, der ihn seitdem nicht mehr loslässt. Foto: Yow Kobayashi
Veranstaltungsdaten
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Die Große Reihe - Junge Wilde

SCHOSTAKOWITSCH

Auszüge aus der 1. und 2. Ballett-Suite u.a.
(Zusammenstellung: Dan Ettinger)
Lyrischer Walzer (aus Nr. 1)
Tanz (aus Nr.1)
Pizzikato aus dem Ballett „Der klare Bach“
Polka (aus Nr. 2)
Polka (aus Nr. 1)
Romanze aus der Musik zum Film „Die Hornisse“

GERSHWIN
Rhapsody in blue

SCHOSTAKOWITSCH
Sinfonie Nr. 1

Programmheft als pdf

JUNG

ist ein relativer Begriff, wenn es um Staaten geht. Als George Gershwin seine „Rhapsody in Blue“ komponierte, waren die USA rund 150 Jahre alt; Dmitri Schostakowitschs sinfonischer Erstling entstand 1926, wenige Jahre nach der Gründung der Sowjetunion, seine Jazzsuiten komponierte er etwas später. Hinsichtlich der Chronologie trennt also nur wenig die Werke Gershwins und Schostakowitschs – zwischen New York und Moskau lagen jedoch Welten. Der Jazz und seine quasi sinfonische Verarbeitung, sein Weg aus den Kellern in die Konzertsäle war für die Amerikaner eine Besinnung auf das Eigene, das fortan gleichberechtigt neben das aus Europa mitgebrachte und fortlaufend importierte Repertoire treten sollte. Die „Rhapsody in Blue“, die diese Verbindung schon im Namen trägt, wurde zunächst für Klavier und Jazzband geschrieben und später für großes Orchester erweitert. Der japanische Pianist Makoto Ozone ist dafür bekannt, dass er dem Werk wieder mehr von dem „wilden“ Jazz zurückgibt, aus dem es hervorgegangen ist. Schostakowitschs Begeisterung für den Jazz ist mit seiner jugendfrischen und doch erstaunlich reifen und typisch eigensinnigen 1. Sinfonie indirekt verknüpft. Der Dirigent der Uraufführung, Nikolai Malto, wettete mit Schostakowitsch, dass dieser nicht innerhalb einer Stunde den berühmten Song „Tea for Two“ instrumentieren könne. Schostakowitsch schaffte es in vierzig Minuten, und aus der Fingerübung wurde eine gern gespielte Tanzmusik. Der frische Wind, der die russische Musik in jener Zeit kennzeichnete, wehte nicht lange – schon bald erfuhr der auch international erfolgreiche Komponist, was es heißt, in einer Diktatur zu leben.

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